Gewichtskontrolle

Gewichtskontrolle

Prävalenz von Übergewicht und Adipositas

Übergewicht betrifft 30-70 % der Erwachsenen in der europäischen Region der WHO, 20 % der Erwachsenen sind sogar krankhaft fettleibig. Der durchschnittliche BMI ist in den letzten Jahrzehnten kontinuierlich angestiegen und es gibt keine Hinweise darauf, warum sich diese Entwicklung nicht so fortsetzen sollte. Etwa 20 % der Kinder und Jugendlichen sind übergewichtig und etwa ein Drittel davon sogar fettleibig (WHO 03/2014 - http://www.euro.who.int/obesity). 

Der Trend zur Fettleibigkeit ist bei Kindern und Jugendlichen ganz besonders besorgniserregend. Bei über 60 % der Kinder, die vor der Pubertät übergewichtig sind, hält das Übergewicht auch im frühen Erwachsenenalter noch an. Übergewicht stellt an für sich schon ein Gesundheitsrisiko dar, aber es geht darüber hinaus auch einher mit einem erhöhten Risiko an Diabetes, Herz-Kreislauf- und bestimmten Krebserkrankungen. Fettleibigkeit und Übergewicht stellen eine enorme Belastung dar. Man geht davon aus, dass sie in der EU für einen Verlust an Lebenszeit von 10-15 % verantwortlich sind. 

Pflanzenbetonte Ernährung und Gewichtskontrolle

Pflanzliche Lebensmittel haben normalerweise eine geringere Energiedichte, enthalten typischerweise wenig gesättigte Fettsäuren, viel ungesättigte Fettsäuren und Ballaststoffe. Diese Komponenten gehen mit einem geringeren Körpergewicht und einer geringeren Gewichtszunahme im Alter einher.


Belege aus Beobachtungsstudien deuten darauf hin, dass Menschen, die sich vorwiegend pflanzlich ernähren und mehr Protein aus pflanzlichen Quellen aufnehmen, einen tendenziell geringeren BMI aufweisen und im Alter weniger an Gewicht zunehmen.

  • Die europäischen EPIC-Kohorte mit 373.803 Personen (103.455 Männern und 270.348 Frauen) ergab, dass Personen, die sich stark an die mediterrane, pflanzenbetonte Ernährungsweise halten, eine bescheidene Gewichtsabnahme von -0,16 kg in 5 Jahren aufweisen und eine 10 % geringere Wahrscheinlichkeit haben, übergewichtig zu werden, als Personen, die sich nicht streng an die mediterrane Ernährungsweise halten. 
  • Eine strikte Einhaltung der mediterranen Ernährung wurde in einer Gruppe von 11.048 Probanden zudem mit einer geringeren Veränderung im Taillenumfang und BMI in Verbindung gebracht.
  • Die Seventh-day Adventist Studie-2 liefert Daten von 22.434 Männern und 38.469 Frauen, von denen etwa die Hälfte alles isst und sich die andere Hälfte vegetarisch ernährt. Die Teilnehmer wurden eingeteilt in Veganer (2.731), Ovo-Lacto-Vegetarier (20.408), Pescetarier (5.617), Halbvegetarier (3.386) und Nichtvegetarier (28.761). Die Studie hat gezeigt, dass beim Übergang von veganer zu gemischter Ernährung ein gradueller Anstieg im BMI liegt. 

BMI nach Vegetarierstatus in der Adventist Health Study (22.434 Männer und 38.469 Frauen)


Die gesteigerte Aufnahme von Obst, Gemüse, Hülsenfrüchten, Vollkorn, Nüssen und Samen und eine gleichzeitige Reduzierung energiereicher Lebensmittel ist ein einfacher und leicht umzusetzender Weg zu einer besseren Gewichtskontrolle.

Quellen

 WHO. European Food and Nutrition Action Plan 2015-2020. Regional Committee for Europe, 64th SESSION, Copenhagen, Denmark, 15.-18. September 2014. 2014.
Art der Quelle: Bericht

 Romaguera D, Norat T, Vergnaud AC et al. Mediterranean dietary patterns and prospective weight change in participants of the EPIC-PANACEA project. Am J Clin Nutr 2010;92:912-21.

 Roswall N, Angquist L, Ahluwalia TS et al. Association between Mediterranean and Nordic diet scores and changes in weight and waist circumference: influence of FTO and TCF7L2 loci. Am J Clin Nutr 2014;100:1188-97.

  Sabate J, Wien M. Vegetarian diets and childhood obesity prevention. Am J Clin Nutr 2010;91:1525S-9S.