Laktoseintoleranz
Was ist Laktoseintoleranz?
Laktoseintoleranz ist die mangelnde Fähigkeit, Laktose aus Milchprodukten zu verdauen. Im Darm muss Laktose von dem Enzym Laktase aufgespalten werden. Wenn das Enzym Laktase nur unzureichend oder gar nicht vorhanden ist, dann wird die nicht resorbierte Laktose von Darmbakterien fermentiert, wobei Wasserstoff- und Methangas entstehen sowie kleine organische Moleküle. Diese können zu einer Reihe von Problemen führen, wie z. B. Bauchschmerzen, Flatulenz, Blähungen und Durchfall.
Nach dem Abstillen nimmt die Laktasemenge im Dünndarm des Säuglings ab. Wie schnell dies geschieht, ist genetisch vorgegeben, was die unterschiedliche Prävalenz von Laktoseintoleranz zwischen den ethnischen Gruppen erklärt. Für den Verlust von Laktase kann neben genetischer oder altersbedingter Gegebenheiten auch eine Beschädigung der Zellen, die den Dünndarm auskleiden, verantwortlich sein (wie z. B. bei Zöliakie).
Laktoseintoleranz hat nichts mit dem Immunsystem zu tun und unterscheidet sich grundlegend von einer Kuhmilcheiweißallergie.
Prävalenz von Laktoseintoleranz
Die Prävalenz von Laktoseintoleranz variiert stark zwischen den ethnischen Gruppen. Etwa 65 % der Gesamtbevölkerung kann Laktose nach dem Säuglingsalter nicht mehr so gut verdauen. Laktoseintoleranz im Erwachsenenalter ist bei Menschen ostasiatischer Herkunft am häufigsten. Hier sind in manchen Regionen über 90 % der Erwachsenen betroffen. Auch bei Menschen mit westafrikanischer, arabischer, jüdischer, griechischer und italienischer Herkunft tritt eine Laktoseintoleranz sehr häufig auf.
Die Prävalenz von Laktoseintoleranz ist in Populationen, bei denen unfermentierte Milchprodukte schon seit Urzeiten als wichtige Nahrungsquelle dienen, am geringsten. So sind nur etwa 5 % der Nordeuropäer laktoseintolerant. Innerhalb Europas tritt das Phänomen am häufigsten in Finnland auf, wo geschätzt eins von 60.000 Neugeborenen betroffen ist.
Exakte Zahlen zur Prävalenz pro Land liegen nicht vor. Wir können davon ausgehen, dass die Prävalenz von Laktoseintoleranz mit der zunehmenden Emigration aus östlichen, afrikanischen und arabischen Ländern auch in Europa ansteigen wird. Ein guter Durchschnitt ist zwischen 2 und 15 % anzusetzen.
Prevalence of Primary Lactase Deficiency in Various Ethnic Groups
Group | Prevalence (%) |
Northern Europeans | 2 to 15 |
American whites | 6 to 22 |
Central Europeans | 9 to 23 |
Indians (Indian subcontinent) | |
Northern | 20 to 30 |
Southern | 60 to 70 |
Hispanics | 50 to 80 |
Ashkenazi Jews | 60 to 80 |
Blacks | 60 to 80 |
American Indians | 80 to 100 |
Asians | 95 to 100 |
Wussten Sie, dass vor 20.000 Jahren alle Menschen laktoseintolerant waren?
DNA-Analysen an Skeletten aus archäologischen Funden in Europa zeigen, dass die frühneolithische Bevölkerung Europas (5480-5000 v.Chr.) Laktose nicht verdauen konnte, weil ihr das Gen fehlte, das Laktase produziert. Dies deutet darauf hin, dass die Allele für die Laktaseproduktion bis zum Aufkommen der Milchwirtschaft im frühen Neolithikum selten waren. Infolge des Wachstums und der Weiterentwicklung der Milchwirtschaft stieg deren Vorkommen durch die natürliche Auslese rapide an.
Laktose ganz einfach vermeiden
Jeder Mensch reagiert anders auf Laktose – für manche Personen ist es ausreichend, nur vereinzelte Milchprodukte aus ihrer Ernährung zu streichen, andere müssen gänzlich auf Milchprodukte verzichten und auf milchfreie Alternativen zurückgreifen. Wer höchst sensibel auf Laktose reagiert, muss auch solche Lebensmittel meiden, in denen minimale Mengen Laktose enthalten ist.
Jeder mit einer Laktoseintoleranz sollte zunächst damit beginnen, jegliche Laktosequellen vom Speiseplan zu streichen, und dann nach und nach kleine Mengen wiedereinzuführen, um den Toleranzgrad zu bestimmen.
Alle pflanzlichen Produkte von Alpro (Drinks, Desserts, Joghurtalternativen, pflanzliche Kochcrémes) sind von Natur aus laktosefrei. Die mit Calcium und Vitaminen angereicherten Soja Produkte eignen sich ideal, um Milchprodukte in der Ernährung zu ersetzen.
Was ist der Unterschied zwischen Laktoseintoleranz & Kuhmilcheiweißallergie?
Bei einer Allergie reagiert das Immunsystem, bei einer Lebensmittelunverträglichkeit nicht – auch wenn die Symptome ähnlich erscheinen können.
Bei einer Kuhmilcheiweißallergie ist das Protein in der Kuhmilch das Allergen, das die Reaktion des Immunsystems hervorruft. Diese kann bei manchen Menschen äußerst heftig ausfallen.
Bei Laktoseintoleranz ist ein Mangel oder das Fehlen des Enzyms Laktase dafür verantwortlich, dass Laktose nicht verdaut werden kann.
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